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Besonders viel Aufwand steckt die 29-Jährige in die
Auswahl der Lieferanten. In Indien, dem Herkunftsland der
Räucherstäbchen, wurde sie fündig. Einfach ungesehen bestellen wollte
sie aber nicht - und machte sich kurzerhand auf nach Südasien. Dort
besuchte sie die Produktionsstätten, sprach mit den Arbeitern sowie
Geschäftsführern und überzeugte sich persönlich von den
Arbeitsbedingungen. Weil die junge Unternehmerin auch den Kindern vor
Ort Gutes tun wollte, packte sie ihren Koffer mit Schokolade voll und
beschenkte damit eine Schule in Neu Delhi. "Der örtliche Pfarrer war
bereits begeistert, aber beide wussten wir dass es noch keine
nachhaltige Aktion war. Also haben wir gemeinsam überlegt, wie wir den
Menschen langfristig helfen können", erinnert sich Melanie Wenzl.
Dabei
entstand die ungewöhnliche Idee, Ziegen zu verschenken. Notleidende
Familien erhalten ein Ziehenpaar, dessen Milch sie verzehren und
weiterverarbeiten. Die neu geborenen Zicklein erweitern die Herde oder
werden verkauft. So ergeben die Erlöse aus den Verkäufen von
Milchprodukten und Jungtieren ein willkommenes Zusatzeinkommen für die
Menschen. Mit dem indischen Pfarrer arbeitet Melanie Wenzl bis heute
zusammen. Über ihn hält sie Kontakt zu den Familien, die ein Ziegenpaar
erhalten haben. Die beiden tüfteln bereits an der Weiterentwicklung
ihres sozialen Projektes und planen den Bau einer kleinen Ziegenfarm.
Mit ihrem Engagement möchte sie Verantwortung für das Land übernehmen,
auf das ihr Unternehmen dringend angewiesen ist. "Ohne unsere indischen
Lieferanten würde der Verkauf von Räucherstäbchen nicht funktionieren.
Mit diesem Projekt möchte ich den Menschen dort etwas zurückgeben".
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